Zukunftskompetenzen erlernen – für Kinder
Wenn man sich mit Gefahren und Stolpersteinen im Apps und Onlinegames beschäftigt, kann schnell der Eindruck entstehen: Früher war alles besser! Da hatten wir diese ganzen Sorgen nicht! Das mag stimmen, aber dann dürfen wir auch nicht vergessen: Da hatten wir auch die ganzen Chancen nicht! Die Medaille hat immer zwei Seiten. Wenn wir unseren Kids jetzt ermöglichen, ihre digitale Lebensrealität nicht nur passiv, sondern auch aktiv zu nutzen, vermittelt das Zukunftskompetenzen ab Vorschulalter, auf die sie im Laufe ihres Lebens aufbauen und zurückgreifen können. Insbesondere für Kinder gibt es tolle Apps und Anwendungen, die ich heute vorstellen möchte. Umfassende Tipps, wie man Kinder digital begleitet gibt es für Eltern in meinen Onlinekursen hier.
ZUKUNFTSKOMPETENZEN SPIELERISCH ERLERNEN
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Bietet man Kindern diese Anwendungen an und erstellt man mit ihnen gemeinsam Hörspiele oder Podcasts, dreht Filme oder programmiert, haben sie an diesem aktiven Tun viel mehr Spaß plus Learnings, als beim passiven Konsum von YouTube und Co. Diese Anwendungen habe ich getestet und kann sie empfehlen:
Digitalwerkstatt Audio Studio
Mit der „Digitalwerkstatt Audio Studio“ (von HABA Digital, 3,99 Euro, bislang nur für iOS erhältlich) können Kinder ihre eigenen Hörspiele oder Podcasts aufnehmen, mit Geräuschen und Musik versehen und so auch denen eine Freude machen, die sie vielleicht gerade nicht sehen können. Die Podcasts oder Hörspiele lassen sich runterladen und dann z.B. per E-Mail, via WhatsApp oder iMessage teilen. Die “Digitalwerkstatt Audio Studio” fördert die Zukunftskompetenzen von Kindern und benötigt weder eine Mobilfunkverbindung noch WLAN (lediglich, wenn das fertige Werk verschickt werden möchte). Insbesondere in Zeiten von Corona eine tolle Sache, und man kann Omas, Opas und allen Freunden einfach einen selbst kreierten Podcast oder ein Hörspiel schicken. Das macht großen Spaß, nicht nur Kindern!
Stop Motion Studio
Mit der kostenlosen Version von „Stop Motion Studio“ können Eltern zusammen mit Kindern Legetrickfilme erstellen. Will man sie noch mit Musik unterlegen, braucht es innerhalb der App ein kostenpflichtiges Update, theoretisch reicht aber die kostenfreie Version aus. Kinder lernen, was es braucht, um eine Geschichte zu erzählen und wie die Ursprünge von Zeichentrick sind. Die App macht großen Spaß, hier hatte ich mit meiner kleinen Tochter mal so ein Video produziert:
Foldio Starterset
Auch Foldio habe ich schon mit meiner 6 Jahre alten Tochter entdeckt, eignet sich also auch für jüngere Kids. Hier wird Kindern spielerisch Programmieren beigebracht. Das haptische Erlebnis (Das Kind bastelt etwas und versteckt im Gebastelten den Caillope mini) verknüpft die digitale Welt (Interface, über das man das Gebastelte programmiert) mit der realen Welt, weil Kinder das Programmierte direkt in der Hand halten. Wer sich das Ganze mal anschauen mag, findet weitere Infos unter dem Amazon-Partnerlink*:
ScratchJr
Scratch Junior ist eine Programmiersprache, die Kids ab 5 Jahren dazu befähigt, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu entwickeln. Die Kinder fügen grafische Programmblöcke aneinander, um Figuren zu bewegen und sie hüpfen, tanzen und singen zu lassen. Das bedeutet einen sehr kindgerechten Einstieg, weil es nicht um Texte oder Code-Abfolgen geht. Kurzum: Eine spielerische Art, Programmieren zu erlernen! ScratchJr läuft unter iOS auf Tablets oder unter Android, auch hier nur für Tablets, die 7 Zoll oder größer sind und das Android mit Version 4.2 oder höher nutzen.
Robo Wunderkind
Etwas hochpreisiger aber sehr langlebig und großartig erweiterbar ist der Roboter von Robo Wunderkind. Programmiert wird in der App am Tablet, es gibt Steuerungselemente, Lichter, Töne, das alles macht großen Spaß. Wir haben mit Robo Wunderkind gestartet, als meine Tochter fünf Jahre alt war. Da brauchte sie noch viel Hilfe, insofern denke ich, dass der Roboter insbesondere dann selbstständig von Kids genutzt werden kann, wenn sie im Grundschulalter sind. Absolut großartig: Der Roboter ist mit LEGO kompatibel. Somit kann man alles mögliche dazu bauen. Hier sind schon die verrücktesten Roboter samt Anhänger und Co. durch die Wohnung gefahren. Vielleicht ja eine Idee als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Über den Amazon-Partnerlink* hier erhältlich.
Bee-Bot
Endlich verstehen, wie Roboter funktionieren! Bee-Bot ist ein kleiner Roboter im Gewand einer Biene, der sich mit Hilfe von Tasten programmieren lässt und das analytische und vorausschauende Denken fördert. Die Einblicke sind rudimentär, aber elementar, somit also auch schon für Vorschulkinder geeignet. Der Bee-Bot kann bis zu 40 Befehle annehmen und umsetzen. Wenn die Grundmechanismen erlernt sind, kann man natürlich auch einen Parcours zuhause aufbauen, dem der Bee-Bot folgen soll. Ich denke, dass er für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren geeignet ist, wie anspruchsvoll man dann einen Parcours, Labyrinth o.ä. gestaltet, kann man altersgerecht festlegen. Learning: Roboter wie Computer agieren nicht selbstständig. Es braucht einen Menschen, der ihnen Befehle in Form von Codes gibt. Den Bee-Bot gibt es zum Beispiel hier.*
Welche Zukunftskompetenzen braucht es aus Sicht von Teenagern und jungen Erwachsenen?
Die DKJS und das SINUS-Institut sind im Rahmen einer repräsentativen Online-Studie genau dieser Frage nachgegangen. Sie haben 1102 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren befragt und die Ergebnisse sind ausgesprochen spannend! Teil der Studie waren unter anderem diese Fragen:
- Welche Eigenschaften und Fähigkeiten sind aus Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Zukunft wichtig, um im Beruf erfolgreich zu sein?
- Inwiefern sind die jungen Menschen der Ansicht, dass sie über diese Zukunftskompetenzen verfügen?
- Wer hilft ihnen dabei, diese Eigenschaften bzw. Fähigkeiten zu erlernen?
Wer sich dafür interessiert, hier findet ihr die Zusammenfassung der Studien-Ergebnisse.
*Links sind Amazon-Affiliate Links