Schlafzimmer MakeOver: Paradiesisch gemütlich
Ein neues Schlafzimmer – ganz ohne neue Möbel. Geht das? Es geht! Nun überlegte ich seit mehreren Monaten, mich vom Weiß zu trennen. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß: wir lieben und leben es hell. Bunt ist bei uns allenfalls das Kinderzimmer, in allen anderen Räumen haben wir nahezu durchgehend Weiß. Einmal, weil es mir so gefällt. Und einmal, weil wir eben im Erdgeschoss wohnen und helle Möbel an dunklen Tagen optisch wirklich eine Menge ausmachen.
Seit nun mehr als zehn Jahren ist mein Schlafzimmer Weiß. Ich habe noch nie andere Bettwäsche gekauft, alles war Weiß. Dieses reine, cleane fand ich toll. So richtig gemütlich war es aber nie.
Oft war ich in Hotels und bewunderte die Farbkonstellationen, das Zusammenspiel von Materialien – und besonderen Tapeten. So wollte ich es auch haben. Gemütlich, mit Farbe.
Ich hatte ein Konzept im Kopf, eine grobe Idee: Royalblau und Grüntöne sollen es sein, hier und da etwas Kupfer.
Trotz dieser Ideen, war klar: Bevor ich alles durchplane, fange ich erstmal an. Vieles findet sich nämlich erst währenddessen. So ein neuer Raum entsteht nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess. Das Größte allerdings ist geschafft: Weiß als dominierende Farbe ist verschwunden!
Qual der Wahl: Welche Tapete?
Die wichtigste und schwierigste Entscheidung war die Tapete. Hier wollte ich einen Eyecatcher, etwas, das Bilder und Co überflüssig macht – trotzdem aber meine neue Farbwahl mit Grün und Blau unterstützt. Fündig wurden wir in der Paradiso-Kollektion von Erismann{unsere Tapete hat übrigens die Artikelnummer 6303-08}.
Sie wurde erst vor ein paar Monaten gelauncht und uns vom Hersteller für das MakeOver zur Verfügung gestellt. Nun bin ich zwar kein Fachmann und wollte das gute Stück auch unbedingt selbst anbringen, mit Hilfe meines Mannes {zu zweit sollte man schon sein}, ging das aber ratzfatz. Nach nur einem Nachmittag waren wir mit dem Tapezieren durch, weil man für so eine Vliestapete noch nichtmal einen Tapeziertisch oder ähnliches braucht. Der Spezialkleister aus dem Fachhandel wird nämlich direkt auf die Wand aufgetragen, da kommen dann die Tapetenbahnen dran. Fertig!
Knapp drei Rollen haben wir für die mehr als drei Meter Breite Wand benötigt. Nun ist die Tapete aus der Paradiso-Kollektion gemustert, wie ihr unschwer erkennen könnt. Wie um alles in der Welt schafft man es also, dass das Muster bei den Bahnen beibehalten wird?
Da hatte ich kurz ein Fragezeichen vor dem geistigen Auge, beim Zuschnitt dann aber prompt den AHA-Moment! Die Tapete ist nämlich genau genommen sehr symmetrisch, auch wenn man ihr das auf den ersten Blick nicht ansieht. Bei jeder Bahn hat man einen gewissen Versatz, den man berücksichtigen muss. Doch wenn man zwei Bahnen nebeneinander legt, sieht man bei etwa zehn Zentimetern Versatz prompt den Punkt, an dem das eine Stück aufs andere passt. Faszinierend!
Tapezieren ganz einfach:
Was ich vorher nicht wusste: Man tapeziert immer mit dem Licht. So haben wir also die ganz rechte Bahn zuerst tapeziert und uns dann nach vorne vorgearbeitet. Hier gibts übrigens ziemlich hilfreiche Tipps für die Anbringung von Vliestapeten.
Beeindruckend war dann tatsächlich, wie schnell, einfach und sauber das alles ging. Kein Kleister auf dem Boden, kein Tapeziertisch. Jeder, der schon mal eine Papiertapete angebracht hat weiß, welche Herausforderung tapezieren sein kann. Mal ganz davon abgesehen, dass man so eine Papiertapete – denkt nur an Raufaser – quasi nicht mehr abbekommt. Die Vliestapete hingegen wird einfach abgezogen, wenn man sich irgendwann für eine neue Variante entscheiden sollte.
Den Grund haben wir natürlich entsprechend vorbereitet. Regale abgenommen, alte Bohrlöcher verschlossen. Zwischenzeitlich den Kleister zum Quellen angerührt, die Bahnen ausgemessen und mit dem Teppichmesser sauber abgeschnitten.
Die erste Nacht und Lieblings-Pflanzen
Und dann ging es für mich auf Accessoire-Suche. Denn, so der Plan: Das Schlafzimmer bekommt zwar ein MakeOver, aktuell aber keine neuen Möbel. Und nun hatten sich hier in den letzten Jahren jede Menge Textilien angesammelt, die aber allesamt weiß waren. Und genau das wollte ich ja nun nicht mehr. Ein Besuch in der Fundgrube beim Schweden und ich hatte schließlich alles für sehr kleines Geld zusammen. Ich war beeindruckt! Pflanzen, Übertöpfe und Kupfer-Accessoires hatte ich schon zuhause, sie sind im neuen Raum nun endlich angekommen.
Meine Monstera-Pflanze zum Beispiel ist perfekt fürs Schlafzimmer geeignet, weil sie toll fürs Raumklima ist.
Mein Lieblingskaktus ist auch längst hier eingezogen, weil er mir im Wohnzimmer mit Kleinkind einfach zu heikel ist. Piekst ja ordentlich. Neu eingezogen ist nun endlich auch die Ufopflanze – meine Pilea. Die perfekte Zimmerpflanze für alle, die bei anspruchsvollen Pflanzen keinen grünen Daumen haben.
Und nun: Schlafen wir seit ein paar Tagen in unserem gemütlichen Raum, ganz ohne Weiß. Ich mache mich derweil noch auf die Suche nach einer alten Kommode, der ich einen blauen oder grünen Anstrich versetzen kann. Aber eins nach dem anderen. Denn erstmals wollte ich das MakeOver ja ganz ohne neue Möbel angehen … Und im Ergebnis fühle ich mich superwohl!
Ich habe auch ein Auge geworfen auf eine rosé-violette, skandinavisch angehauchte Vliestapete fürs Kinderzimmer. Das bauen wir nämlich im April um. Und da die Wände an verschiedenen Stellen angemalt wurden, muss ich mir hier ohnehin überlegen, wie wir das beim MakeOver lösen.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Gut zu wissen, dass die sogenannte Vliestapete später einfach abgezogen werden kann. Ich möchte mir für mein Schlafzimmer auch neue Tapeten kaufen, jedoch ohne jegliche Muster. Am besten suche ich mir dafür einen Maler, um mich dazu beraten zu lassen.