#5 Leben ohne Zucker: Geht das mit Familie?

Nun bin ich seit mehr als einer Woche nahezu Zuckerfrei, es geht mir gut und ich bin hochmotiviert. Ich muss jedoch dazu sagen: Nicht alles ist Familientauglich. Zuckerfrei, wie ich es mache, schon mal gar nicht.
Denn ich verzichte nahezu auf jegliches Obst, jedenfalls für den Zeitraum von drei Wochen, also 21 Tagen. Ich esse auch mal einen Apfel oder Beeren, im Großen und Ganzen setze ich jedoch vor allem auf Gemüse, Nüsse, selbstgebackenes Brot, Fleisch und Fisch, jede Menge Eier sowie ein paar Milchprodukte.

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Zuckerfrei mit Familie

Meine Kinder lieben Obst und ich bin überzeugt: Sie brauchen auch die Vitamine. Sie essen einfach gerne Bananen, Trauben, Äpfel, Birnen und Beeren, das tun sie auch weiterhin. Es muss nicht jeden Tag eine Banane sein. Ja, die enthält auch wichtige Mineralstoffe, aber die kann man auch in viiielen anderen Lebensmitteln finden. Bananen haben wie auch Trauben echt viel Zucker, sind damit Dickmacher und müssen nicht täglich sein. Aber hey, die Kids lieben es und wenn sie eine möchten, dann bekommen sie eine!
Anders ist das mit Nüssen. Die stehen bei mir ganz groß auf dem Speiseplan, die Kleinste darf aber noch keine Nüsse essen. Einmal wegen der Allergien, einmal, wegen der Gefahr des Verschluckens.
Meine große Tochter isst am Morgen auch gern mal ein Granola. Die Kleinste bekommt einen Naturjoghurt zum Frühstück, mal mit ein paar Himbeeren, mal mit Haferflocken.Mittags mache ich mir meistens nur ein belegtes Brot, und die Kids freuen sich dann auf Pasta, schnelle Kartoffelgerichte und Co. Die einzige Herausforderung am Mittag: Ich kann die Gerichte nicht abschmecken. Also mache ich Geübtes, und notfalls müssen die Kids nachwürzen.Am Abend koche ich dann für alle und versuche, es so zu machen, dass jeder mitisst. Gelingt aber leider nicht immer.
In der Regel koche ich ohnehin sehr Gemüselastig. Einmal pro Woche gibt’s Fleisch dazu, einmal Fisch. Und für die Kids an jedem Abend noch was, das sie gerne essen. Mal Reis, mal Kartoffeln.
Spinat ist so ein Gericht, das lieben alle. Ich esse ein Spiegelei dazu, die Mädels dann noch Kartoffeln.Toll ist auch mariniertes Tamari-Hühnchen mit Brokkoli. Für die Kids mit Reis, für mich mit ein paar gebratenen Walnüssen. Hervorragend!
Tamari ist eine natürlich gebraute, glutenfreie Sojasauce, die quasi kein Zucker enthält – im Vergleich zu herkömmlicher Sojasauce die, je nach Hersteller, mit bis zu 5 Gramm Zucker auf 100 ml mehr zu Buche schlägt.

Manchmal gönne ich uns selbst gebeizten Lachs vom Fischmarkt, auch hier punktet dann Gemüse als Beilage, mehr brauchen wir alle nicht. Das aber eben nur, weil alle gerne Lachs mögen.

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Zuckerfrei mit Familie

Kinderliebling Nummer eins: Frikadellen. Ich mache sie nach diesem Rezept aus reinem Rinderhack, dazu gibt es Gurkensalat mit viel frischem Dill und einer Vinaigrette aus 1 TL Apfelessig, 3 EL Olivenöl, 1 TL Senf und 1 EL griechischem Joghurt, Salz, Pfeffer, Knoblauch und gehacktem Dill. Oder eben: Ich esse die Frikadellen mit Salat, die Mädels machen sich daraus einen Burger:
Alle gerne gegessen haben meinen Zucchini-Hack-Auflauf.
Ebenfalls gut an kam der Zucchini-Käsekuchen. Wird aber schwierig bei Kindern, die Zucchini doof finden.
Omelett in allen Variationen ist ebenfalls immer gut, Dani hat hier auch ein superleckeres Rezept.
Wenn ihr gerne Wok-Gerichte mögt, empfehle ich dieses grüne Curry mit Kokosmilch, für die Kids dann einfach das Chili-Pulver weglassen.
Meine Kinder lieben auch diese Waffeln:
Komplett verrückt sind wir nach den grünen Pizzaschnitten: 

Alles in allem kann ich sagen: Ja, es ist ein bisschen mehr Aufwand. Wer aber sowieso täglich frisch kocht, wird nach ein paar Tagen kaum eine Veränderung spüren, was die Arbeit angeht. Es ist nicht unmöglich, es geht wirklich ganz gut. Und so ein paar Beilagen wie Reis oder Kartoffeln sind ja auch schnell für die Kinder gemacht.

Was immer geht sind Schnittchen: Ein stinknormales Dinkelbrot mit Butter und Käse hat wenig Zucker und essen alle gerne. Abendbrot wie früher, mit Aufschnitt für die Kids, Gurkenscheiben, Paprika und gekochtem Ei oder aber Schmackofatz Schnittchen wie diese hier von Ela mit Radieschen, Körnigem Frischkäse, Schnittlauch, Zitronensaft, Salz&Pfeffer gehen ja schließlich auch.

Ihr seht, es ist nicht so schwer, wie man glaubt. Es ist eine Umstellung, das muss ich schon sagen.

Ach – und eins noch: Ich wollte den Kindern einen Gefallen tun (und mir selbst natürlich auch) und Schokolade selbst machen. Ist bei den Kids komplett durchgefallen. Die mochten sie aber sowas von gar nicht. Ich jedoch schon. Mein Geschmack hat sich also offenbar nach nur wenigen Tagen schon verändert.
Ich werde die Tage mal Popcorn ohne Zucker versuchen. Mal sehen, ob ich sie dafür begeistern kann. Das Auge isst ja schließlich mit, nicht wahr?

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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hi Leonie, danke dass du es mal eben erläutert hast ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, was die Kinder eigentlich essen. Ich finde deine Anregungen auch echt super .Allerdings mögen meine Jungs einfach kein Gemüse. Ein bisschen Rohkost geht aber alles andere eben nicht. Ich wüsste also gar nicht, was ich kochen sollte und wir sind eine typische Nudelfamilie. Trotzdem reizt es mich aber auch. Also mal zuckerfrei zu leben. Ich werde mit meinem Mann sprechen. Wenn er auch mitmacht ist das nochmal eine andere Nummer und könnte funktionieren. Guki, Mine

    Antworten
    • Leonie Lutz
      1. Juni 2019 12:00

      Liebe Mine, wenn die Kinder kein Gemüse essen ist gesunde Ernährung natürlich wirklich schwierig. Man kann Gemüse aber auch wunderbar verstecken. Zum Beispiel in gefüllten Paprika und sogar in der selbstgemachten Tomatensoße 🙂
      Wenn du dich dafür entscheidest, kannst du es ja auch alleine machen. Die Kinder brauchen ja auch eh die Vitamine aus dem Obst. Und manchmal reicht es auch, wenn man ein paar Lebensmittel vom Speiseplan der Kinder streicht – wie Fertigmüsli zum Beispiel, oder Müsliriegel, Softdrinks, gesüßte Joghurts und so weiter ….

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  • Danke!! Ich bin auch still und heimlich dabei, die Familie ist nicht so begeistert. Aber jetzt vielleicht, morgen gibt es dann Frikadellen 🤡

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  • Liebe Leonie, sehr interessant deine Challenge und die Erfahrungen, die du so machst vorallem mit Kindern. Ich habe mal einen Monat vegan versucht und empfand das eigentlich schwierige daran nicht den Verzicht an sich, sondern die Konsequenzen im alltäglichen Miteinander, die sich daraus ergeben – sei es innerhalb der Familie, sei es unter Freunden, wenn man dann mal essen geht … Grundsätzlich erfordern alle Ernährungskonzepte, die nicht dem Mainstream folgen echte Disziplin und man muss schon sehr überzeugt sein von den (gesundheitlichen) Vorteilen, um nicht nur durchzuhalten, sondern es als ‘neuen Lebensstil’ in sein alltägliches Leben zu integrieren. Das ist glaube ich auch der Unterschied zwischen einer kurzfristigen (evtl.gehypten) Diät und einer langfristigen Ernährungsumstellung. Spannend, spannend. Alles Liebe aus Seoul! Johanna

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    • Leonie Lutz
      1. Juni 2019 12:00

      Liebe Johanna, absolut. Disziplin ist das A und O. Aber die ist nicht immer gefordert. Das pendelt sich zum Glück recht schnell ein. So war Woche drei recht unspektakulär, was den Aufwand und die “Nebenwirkungen” angeht. Liebe Grüße nach Seoul!

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